Freitag, 30. Juli 2010

Achtung, der Schein trügt!

Guten Tag. Mit Erschrecken wurde mir mal wieder auf brutalste Weise vom Leben eingeprügelt, wie hart eben dieses sein kann, und dass sich hinter vielen Dingen doch mehr Schein als Sein versteckt.

Es verhielt sich nämlich so, dass ich eines sonnigen schönen Tages meine wohl verdiente Mittagspause zelebrieren wollte. Gerne praktiziere ich so etwas bei solch tollen Wetterumständen auf einer Parkbank. Sowie ich dann also durch den hiesigen Rosengarten schlawenzelte, sah ich sie. Groß. Einladend. Nahezu Anmutend. Diese Parkbank war perfekt, sie war relativ ruhig gelegen, stand unter einem Baum der nicht zu viel Schatten spendete und der Blick auf besagten Garten war umwerfend. Mein Parkbankherz ging auf.

Doch leider fügte es sich anders. Ich visierte die Bank schon mit forschem Schritt an, als sich zwei andere Eis fressende Kreaturen mit ihren dicken Ärschen dort nieder ließen. Traum geplatzt. Das schmerzte schon sehr. Traurig und hasserfüllt trottete ich also an diesem Traum von einer Bank vorbei und setzte mich dann halt auf eine andere Bank, die vielleicht 30 Meter entfernt stand. Den Feind immer noch im Blick. Jene Notlösungsbank war ganz nett, konnte meine Erwartungen aber natürlich nicht ansatzweise erfüllen. Zu nah an der Straße, zu viel Sonne, zu viele Menschen. Sie war ok, aber ich wollte doch etwas ganz anderes. Lachhaft! Aber was sollte ich tun?

Innerlich meckernd und zeternd geriet ich aber plötzlich in einen schockartigen Zustand, als ich sah, dass meine Traumbank wieder frei wurde. Selbstverständlich bin ich sofort von der anderen Bank aufgestanden, auf die sich dann gleich irgendwelche alten greisen Rentner setzten. Kaum angekommen konnte ich mein Glück kaum fassen, stolz saß ich nun auf meiner Eroberung, die nur mir zustehen soll. Absolute Entspannung und Zufriedenheit bahnte sich an, ich war bereit mich in die endlose Schwere meiner halbstündigen Mittagspause fallen zu lassen.

Hmm. Irgendetwas stimmte aber nicht. Kritischer Blick. Ziemlich viele Käfer auf der Bank. Naja gut, damit kann ich leben. Solange die mir nicht zu nahe kommen. Weiter entspannen. Doch was war das für ein merkwürdiger Geruch? Äußerst Kritischer Blick. Ich hatte mich genau auf die Seite der Bank gesetzt, wo ein sehr überfüllter und nich zu definieren riechender Mülleimer stand. Hmm. Nagut. Ich rutschte (über diverse Käfer) auf die andere Seite der Bank. Endlich weiter entspannen. Plötzlich Brechreiz. Was denn jetzt? Wütender Blick, der töten könnte. Oh – mein – Gott! Ich verfolge die Spur des kleinen Sommerwindes, der einen sehr extremen Kackegeruch zu mir trug, und entdeckte neben der Bank einen dicken dampfenden Hundeschiss. Ekelhaft. Drum herum flogen viele kleine Scheißhaufenfliegen, die mich wahnsinnig machten. Sehnsüchtig blickte ich zu der anderen Bank zurück, auf der die Greise saßen.

Und was lehrt uns diese kleine Anekdote aus Brauners Jugendjahren? Zum einen sollte man nicht immer mehr wollen, bis man auf die Fresse fliegt, und zum anderen könne Sachen, die man sich unglaublich toll und schön vorstellt, auch gerne mal ein absoluter Griff ins Klo sein, bis man nur noch die Vergangenheit wiederhaben möchte. Hach, ich sags ja immer, dieser Blog kloppt euch eine Weisheit nach der anderen in eure anfälligen Gemüter. Da hab ich Spaß dabei. Bis nächsten mal.

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